Kaltschaum vs. Heißschaum
Fragen Sie sich auch manchmal, warum bei Schaumstoffmatratzen mal von Schaummatratzen, mal von Komfortschaummatratzen, mal von PU-Schaum- und mal von Kaltschaummatratzen die Rede ist?
Alle diese Bezeichnungen stehen für Produkte aus synthetischem Polyurethan-Weichschaumstoff mit grundsätzlich ähnlichen chemischen, aber durchaus unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften. Lange Zeit besaßen Schaumstoffmatratzen ein negatives Image: „Kunststoff“ galt als billig und wurde mit minderwertiger Qualität in Verbindung gebracht.
Doch mit der Entwicklung und erfolgreichen Markt-Einführung von hochelastischen Schaumstoffen gewinnen Schaumstoffmatratzen immer mehr an Popularität.
Kaltschaum, wie auch herkömmlicher Schaum, wird aus synthetischem Polyurethan-Weichschaumstoff produziert, welcher aus ca.2/3 Polyolen und ca. 1/3 Isocyanaten hergestellt wird. In der Regel ist Kaltschaum ein reines Rohölprodukt. Es ist jedoch möglich, einen Teil des Rohöls durch Naturöl zu ersetzen. Durch Zusatz von Wasser entsteht zwischen den beiden Stoffen eine chemische Reaktion mit Abspaltung vom Kohlendioxid, so dass der Schaumstoff sich bildet. Kaltschaum wird auch HR-Schaum (High Resilient – hochelastisch) bezeichnet, weil er eine höhere Elastizität besitzt als konventioneller PU-Schaum.
Durch Verwendung einer besonderen Rezeptur (besonders reaktive Polyole) ist bei der Herstellung von Kaltschaum kein Heizprozess zum Aushärten des Schaums erforderlich, daher der Name Kaltschaum. Die in Deutschland am Markt etablierte Bezeichnung „Kaltschaum“ ist nicht korrekt, wenn nicht sogar irreführend, da sie dem Konsumenten das falsche Image eines Komfortgefühls der Frische und Kühle suggeriert.
Die international verwendete Bezeichnung HR (high resilient) Schaum – hochelastischer Schaum – spiegelt die qualitativen Merkmale des Materials besser als der in Deutschland übliche Begriff wider. Direkt nach dem Schäumungsprozess besitzt der Kaltschaum ca. 90 % geschlossene Poren (Zellen). Die für Matratzen erforderliche Offenporigkeit erreicht man durch zusätzliches „crushen“, also Zusammenpressen des Blockschaums mittels Walzwerke, so dass die Zellen aufplatzen und sich dadurch öffnen.
Die komplette Öffnung der Zellen durch diesen zusätzlichen, mechanischen Vorgang gelingt jedoch leider nur bedingt. Nach dem „crushen“ besitzt Kaltschaum eine ungleichmäßige, grobe Poren- oder Zellstruktur, was zu einer Verbesserung der elastischen Eigenschaften beiträgt.
Hochelastische Schäume der neuesten Generation wie der Hochleistungs-QXSchaum® müssen nicht „gecrushed“ werden, besitzen direkt nach dem Schäumungsprozess eine offene Zellstruktur und erreichen mit einer feinen Porenstruktur bessere Elastizitätswerte.